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Nach Neuseeland 2013…

…dann wird es jetzt allerhöchste Zeit, alles klar zu machen. Der Beginn des Schüleraustausches sollte auf den Starttermin eines Schul-Terms in Neuseeland abgestimmt werden. Es gibt vier Terms (Semester) in jedem Schuljahr, Austauschprogramme können prinzipiell zu jedem Term begonnen werden. Bei eigener Organisation muss das mit der jeweiligen Schule direkt geklärt werden, sonst natürlich mit der Austauschorganisation.


Für zwei Terms empfiehlt sich der Start im Juli. Dann sind bei uns Sommerferien und man fliegt zwar erstmal in den neuseeländischen Winter, verbringt dann aber den Frühling und den Sommer in Neuseeland. Der Rückflug kann dann nach zwei Terms noch vor Weihnachten erfolgen oder spätestens Ende Januar. So verpasst man zu Hause nur ein Schulhalbjahr und kann nach den Halbjahreszeugnisferien wieder in seinem Jahrgang weitermachen.

Die Terms 2013 an den Secondary Schools in Neuseeland sind:

Term 1:  28. Januar bis 19. April
Term 2:  06. Mai bis 12. Juli
Term 3:  29. Juli bis 27. September
Term 4:  14. Oktober bis 18. Dezember

Weitere Informationen zum neuseeländischen Schulsystem und zu den Semester- und Ferienzeiten gibt es auf den Internetseiten des neuseeländischen „Ministry of Education“

 

GASTARTIKEL: Erfahrungsbericht von Jana, Austauschschülerin an der Riccarton Highschool in Christchurch

Kia Ora!

Ich bin Jana, 15 Jahre alt, blond, mittelgroß, grünäugig und ich kann zwei Orte auf der Welt mein zu Hause nennen. Einmal gäbe es da Hannover, im Norden Deutschlands, da, wo der Himmel atmet. Es hat nur 4 Monate gedauert, mich in Neuseeland zu verlieben. 7 Monate verbringe ich insgesamt in Neuseeland, bis ich dann am 25. Januar wieder nach Deutschland fliegen werde. 79 Tage bleiben mir also noch, um Momente zu schaffen, die ich mein ganzes Leben in wunderbarster Erinnerung behalten werde.

Zusammen mit meiner japanischen Gastschwester, Ayano, die auch Austauschschülerin ist, und meinen Gasteltern Gail und Garry, lebe ich in einer sehr geräumigen, zweistöckigen Doppelhaushälfte in Christchurch, Hei Hei. Von meinem Zimmer aus kann ich die ‚hills‘ und den Bach vor unserem Haus sehen. Mein Bett habe ich mir ganz nah ans Fenster geschoben, sodass ich morgens den Sonnenaufgang und abends den Sternenhimmel betrachten kann. Mit dem Bus wohne ich etwa 10 Minuten von meiner Schule in Christchurch, Riccarton entfernt. Der Bus fährt alle halbe Stunde und auch direkt bis in die City, so ist man sehr mobil und unabhängig, was mir persönlich ziemlich wichtig ist. Meinen Austausch habe ich mit meinen Eltern selber organisiert, aber davon hat meine Momsi ja schon ausführlich berichtet.

Mit 3 weiteren deutschen, einem brasilianischen, einem amerikanischen sowie vielen asiatischen Austauschschülern besuche ich die Riccarton High School. (http://www.youtube.com/watch?v=no1xcHc7A5g) Eine Schule, die mich im Gegensatz an zu Hause eher mehr an einen Kur- und Entspannungsort erinnert. Meine Schule besteht aus mehreren kleinen Gebäuden, was ich wirklich mag. Zudem ist direkt neben meiner Schule die öffentliche und auch sehr moderne Bücherei, in der uns Schülern immer 3 abgetrennte Bereiche zum Lernen oder Entspannen angeboten werden. Ein Raum ist mit Computern ausgestattet, die man so gut wie zu jeder Zeit benutzen darf. RHS gefällt mir also wirklich gut und ich könnte eigentlich nur bemängeln, dass die Toiletten in einigen Gebäuden mal renoviert werden könnten, aber letztendlich gibt’s ja im Notfall immer noch dir Bücherei WCs, die immer sauber sind und fantastisch riechen. 😉

Unsere Schuluniform besteht aus einem blauen, eigentlich bis unter die Knie reichenden, Rock, den allerdings die meisten Schülerinnen hochkrempeln. Entweder Strumpfhosen in schwarz oder dunkelblau sowie Socken/Kniestrümpfe müssen getragen werden. Außerdem haben wir eine weiße Bluse und ein dunkelblaues Shirt, das darüber getragen wird, was man bei Hitzewallung aber auch gerne ausziehen darf. Bei den Jungen schaut’s nicht viel anders aus: weißes Hemd, dunkelblaues Shirt und eine blaue kurze, sowie eine lange Hose. Der jetzige 13. Jahrgang ist der letzte Jahrgang, in dem es lange Röcke für Mädchen gab. Schmuck wie Ketten oder Armbänder sowie auffälliger Haarschmuck und Ohrringe sind generell nicht gerne gesehen, nach ein paar Wochen an der Schule findet man aber meistens heraus, welche Lehrer das interessiert und welche nicht 😉 . Uhren sind übrigens erlaubt. Nagellack hingegen ist verboten, sei er in bunten, auffälligen Farben. Schwarze Schuhe müssen getragen werden und von der Schulleitung genehmigt werden. Ich finde es gut, dass es eine Schuluniform gibt, da man morgens dann nicht viel Zeit damit verbringen muss, was man anzieht und in der Schule alle gleich aussehen und somit niemand auf Grund der Kleidung ausgeschlossen wird. Was ich besonders cool finde, ist, dass wenn man nach der 13. Klasse die Schule verlässt, alle mit Edding Wünsche für’s weitere Leben auf die Bluse der Schuluniform schreiben. :) Außerdem kann man sich auch noch eine Collegejacke mit seinem eigenen Namen darauf bei der Schule kaufen bestellen und so hat man eine schöne Erinnerung.

An den ersten drei Tagen an der Riccarton High School wurden uns Regeln, Schuluniform und die Schule an sich gezeigt. Wir haben Tests gemacht, um besser eingestuft werden zu können und wurden bei Lehrern und unserem Dean (unser Stufenmentor) vorgestellt. Ich finde die Betreuung an unserer Schule wirklich gut, ich weiß immer genau, an wen ich mich bei welchem Problem wenden kann. Außerdem kommt die Schule auch auf uns zu und fragt uns, wie es uns gefällt, wie es in der Gastfamilie läuft, ob wir irgendwo Unterstützung oder Hilfe brauchen. In den kommenden drei Wochen, in denen die restlichen Schüler der Schule NCQA Examen schreiben macht die Schule mit uns viele kostenlose Trips und einer davon ist 5-tägig und geht an die Westküste. Darauf freue ich mich sehr :) .

Kontakt zu neuseeländischen Schülern ist schnell entstanden, weil man natürlich die neue Unbekannte aus einem weit entfernten Land ist. Ich hatte das Glück, gleich von einer meiner besten Freundinnen hier, Kelsey, in den Tech-Room mitgenommen zu werden. Wir sind dort eine Gruppe von etwa 20 Leuten, die sich an sonnigen Tagen auf’s Feld begibt und an kälteren, regnerischen Tagen im Tech-Room die Zeit verbringt. Dort haben wir die Möglichkeit einen Wasserkocher und eine Mikrowelle zu benutzen sowie Filme auf einer Leinwand zu schauen. Doch auch außerhalb der Tech-Rooms habe ich viele Freunde gefunden, die ich größtenteils durch verschiedene Unterrichtsfächer kennengelernt habe. Ich habe hier zwei neue beste Freunde, Jordan und Grady, dazugewonnen, die auch immer im Tech-Room sind. Zusammen mit ihnen habe ich schon so viel unternommen und erlebt.

Meine sechs Fächer in Neuseeland sind Drama (mein absolutes Lieblingsfach!!), Kunst, Technology: Food, Mathe, Englisch und Erdkunde. Jedes Fach ist auf seine eigene Weise interessant und spannend. Mir hat die Schule hier sehr viel Spaß gemacht, wo ich mich ja nicht viel anstrengen musste und somit auch keinen Druck hatte. Mein letzter Schultag war gestern und ich werde es sehr vermissen zur Schule zu gehen und all die lieben Menschen täglich zu sehen!

Es gefällt mir extrem gut an meiner Schule, ich würde sie – glaub‘ ich – mit der Schulnote 1- bewerten. Die Schulzeiten sind sehr angenehm, Montag bis Mittwoch und Freitag beginnt die Schule und 8:30 und endet um 3 und Donnerstag beginnt die Schule um 9:30 und endet um 2:30. Das heißt: jeden Tag 5 Fächer und am Donnerstag nur 4. Davon kann ich in Deutschland ja nur träumen. Das Klima in der Klasse ist sehr entspannt und Lehrer erklären viel vielfältiger als in Deutschland. Man kann sich bei einem Fach für eine Stunde entschuldigen lassen, wenn man für ein anderes Fach noch dringender etwas arbeiten muss. Nach der Schule und in den Ferien werden Übungsstunden von den Lehrer angeboten, sodass man zusammen mit ihnen den Stoff, den man nicht verstanden hat, für die Examen nochmal wiederholen kann. Das fände ich in Deutschland auch prima, würde es so etwas geben. Ganz besonders mag ich auch das Assembly jeden Mittwoch. Dabei kommen Jahrgang 11, 12 und 13 zusammen und es wird von verschiedenen Menschen der Schule berichtet, was so geschehen ist und was demnächst passieren wird. Auch wird man für besonderen Einsatz gelobt und geehrt. Das Assembly ist immer sehr interessant und lustig, vor allem wenn neue Projekte oder Filme (in Drama zum Beispiel) vorgestellt worden. Manchmal kommen auch Bands und spielen, so wie ‚Moorhouse‘ vor einem Monat. :)

Ich hoffe mit dem Blogartikel ein bisschen weitergeholfen zu haben. Für Fragen steh ich selbstverständlich jeder Zeit bereit :) – gern auch als Kommentar zu diesem Artikel.

Alles Liebe, Jana

Chill out time

Während es bei uns immer dunkler und kälter wird, beginnt in Neuseeland die beste Zeit des Jahres. Unsere Tochter verbringt schöne Tage am Strand. Bereits jetzt – Anfang November – ist schon die letzte reguläre Schulwoche für die Austauschschüler. Dann schreiben die neuseeländischen Schüler ihre NCEA-Exams, an denen die Austauschschüler, die ein nur ein halbes oder ganzes Jahr in Neuseeland sind, nicht teilnehmen.

Das „National Certificate of Educational Achievement“ (NCEA) ist die Hauptqualifikation auf den weiterführenden Schulen Neuseelands. Auf der offiziellen Seite http://www.nzqa.govt.nz/ gibt es viele weitere Informationen dazu.

 

Während der Prüfungszeit wird den Austauschschülern an der Riccarton Highschool ein interessantes Ausflugsprogramm angeboten – ohne zusätzliche Kosten:

  • Woche 1: Ausflüge zum Antarctic Center, Horse riding im Rubicon Valley und A+P Show
  • Woche 2: Five Day Twin Pass Loop mit einer Outdoor Company – hier werden die Highlights der Umgebung erkundet, u.a. Arthurs Pass, Fox Glacier, Shantytown, Pancake Rocks, Cape Foulwind, Hammer Springs
  • Woche 3: Adrenalin Forest + Beach Walk, Akaroa + Black Cat Cruise, Orana Wildlife Park + Farewell Lunch
Der letzte offizielle Schultag ist am 3. Dezember – Senior Clearance Day.
Und dann beginnen in Neuseeland die langen Sommerferien. Für die Austauschschüler, die nicht vor Weihnachten nach Hause fliegen, bedeutet das: Pläne für die Ferien machen, damit die Zeit genutzt werden kann, um noch mehr von Land und Leuten kennenzulernen.

Die ersten Schultage

Vor dem ersten Schultag war Jana doch etwas aufgeregt. Und wir natürlich auch… Für die Austauschschüler sind in den ersten beiden Tagen Prüfungen in Englisch und allen Fächern vorgesehen, damit eine Zuordnung in die entsprechend Jahrgangsstufe nach dem tatsächlichen Leistungsstand erfolgt. Die Prüfungen waren aber wohl nicht allzu schwierig und Jana war sehr begeistert von den ersten Schultagen. An der Riccarton Highschool sind alle sehr freundlich zu ihr und mit ihr gemeinsam sind noch 3 weitere deutsche Austauschschüler, ein Brasilianer und 2 Chinesen da. Alle deutschen Austauschschüler kommen in Jahrgang 11, zum Vergleich: hier in Deutschland war Jana gerade mit der 9. Klasse fertig.