Kategorie-Archiv: Schule

Informationen über Schulen in Neuseeland

Nach dem Schüleraustausch wieder zu Hause

Wie wird es sein, nach einem halben oder ganzen Jahr Schüleraustausch wieder zu Hause im Alltag zu sein? Diese bange Frage stellt sich nicht nur die Austauschschülerin. Auch die Eltern fragen sich, ob sich ihr Kind wohl sehr verändert haben wird und ob die Wiedereingliederung in den Familien- und Schulalltag problemlos klappen wird. Insbesondere bei einem Halbjahresaufenthalt muss sich zeigen, ob der versäumte Schulstoff aufgeholt werden kann, so dass das Schuljahr (meist die 10. Klasse) nicht wiederholt werden muss.

Nach unseren Erfahrungen kann ich da beruhigen. Schon nach einer Woche war es, als ob unsere Tochter nie weggewesen war. Mit ihren Freunden hatte sie sofort wieder Kontakt, mit vielen ist sie in Neuseeland über Facebook und Skype in Kontakt geblieben. Einige Beziehungen haben sich in der Zeit gelockert, andere sind intensiver geworden.

Das zweite Schulhalbjahr hat unsere Tochter problemlos geschafft, lediglich in Französisch ist sie auf eine 4 abgesackt, da dort doch Etliches an Vokabeln und Grammatik gefehlt hat. Vielleicht aber auch an Motivation, denn diese Sprache wollte Jana in der Oberstufe ohnehin nicht weiterführen. Insofern kann ich das 10. Schuljahr für einen halbjährlichen Austausch nur empfehlen: durch die bevorstehende Oberstufe müssen im 2. Halbjahr ohnehin Schwerpunkte gesetzt werden und Freundschaften und Beziehungen ändern sich beim Übergang vom Klassensystem in das Kurssystem auch.

Jana sagt oft, dass sie das Leben in Neuseeland als lockerer und unkomplizierter empfunden hat, die Menschen dort als viel relaxter und freundlicher. Das kann natürlich tatsächlich in unterschiedlichen Lebenseinstellungen von Deutschen und Neuseeländern begründet sein. Aber die Schüleraustauschzeit ist natürlich auch eine Zeit ohne Verpflichtungen und schulischen Leistungsdruck für die Jugendlichen.

Die meisten Austauschschüler bewerten ihre Zeit im Ausland sehr positiv und verlassen ihrer Gasteltern und Freunde nur ungern. Aber wieder nach Hause zu kommen ist natürlich auch spannend. So war das auch bei Jana. Mit sehr vielen Fotos und Videos hat Jana uns und ihren Freunden von ihrer Zeit in Neuseeland berichtet. Mit ihren Gasteltern und neuseeländischen Freunden skypt und schreibt sie heute noch regelmässig. Nur in der Schule geht der Alltag übergangslos weiter. Hier besteht allenfalls im Englischunterricht die Möglichkeit, Erfahrungen und Sprachkenntnisse einzubringen.

Einen interessanten Artikel zu dem Thema findet Ihr auf den Internetseiten des Magazins 360° Neuseeland. Die Organisation Highschoolberater ec.se hat ca. 100 Austauschschülern zu Ihren Erfahrungen bei der Rückkehr nach Hause befragt:

http://360grad-neuseeland.de/index.php?option=com_content&view=article&id=1850:umfrage-bei-austauschschuelern-ueber-ihre-rueckkehr-nach-hause&catid=40&Itemid=27

GASTARTIKEL: Erfahrungsbericht von Eva, Austauschschülerin am Tauranga Girls College

Hey!

Ich heiße Eva, bin 15 Jahre alt und am 22.01.13 habe ich mich mit vielen anderen Jugendlichen aus ganz Deutschland auf dem Weg ans wahrscheinlich schönste Ende der Welt gemacht: Neuseeland. Dort habe ich für 5 Monate gelebt, eine Schule besucht und in einer Gastfamilie gelebt. Genauer gesagt habe ich in Tauranga gelebt, einer Kleinstadt mit etwa 100.000 Einwohnern in der Region Bay of Plenty gelegen, an der Ostküste der Nordinsel.

Dort habe ich das Tauranga Girls College (kurz: TGC) besucht, eine Mädchenschule die von etwa 1.600 Schülern besucht wird. Es werden viele verschiedene Fächer, Angebote & Sportarten angeboten und die Schule besitzt mehrere Sporthallen, Sportfelder, einen Swimmingpool, Dancestudios und vieles weitere. Und wie es ist eine Mädchenschule zu besuchen? Ich muss sagen, ich finds total cool und hab echt keine Lust mehr wieder auf eine Gemischte Schule zu gehen. Klingt komisch, aber irgendwie ist es einfach viel entspannter an einer Mädchenschule und ich fand es eine super tolle Erfahrung. An der Schule sind im Durchschnitt etwa 40 Internationals, größtenteils aus Japan oder Deutschland. Natürlich sind das viele Internationals und ich fand dass es zu viele Internationals waren und die Kiwis kennen das mit den Internationals auch schon und zeigen deshalb manchmal nicht mehr viel Interesse an dir (also einige schon), aber wenn man wirklich Freunde Kiwi finden wollte konnte man es auch. Ich war in Y11 (in Deutschland war Ich 2.Halbjahr 9.Klasse), aber hatte einige Fächer auch in Y12. In Y11 hatte Ich Drama, English und Food & Nutrition und in Y12 hatte ich Maths, Film Production sowie Tourism. Alle Fächer hatten was, aber am meisten haben mir Drama und Food & Nutrition Spaß gemacht. Dadurch dass man viele verschiedene Klassen hat, trifft man sehr viele Leute, weil man in jedem Kurs verschiedene Leute sind. Man hat eine Tutor Class, mit der man sich 4mal die Woche morgens trifft und wenn man Glück hat ist man irgendjemandem aus der TutorClass in irgendeinem Fach zusammen, aber vielleicht auch nicht. Und wie an den meisten anderen Neuseeländischen Schulen auch, wurde an meiner Schule auch eine Schuluniform getragen. Die an meiner Schule bestand im Sommer aus blauen Römersandalen (schrecklich haha), einem blau-schwarz kariertem Rock für Y9-Y11 und einem dunkelblauen Rock für Y12-Y13 und einem weißen Poloshirt mit Schullogo drauf. Im Winter kommen dann als Schuhe solche schwarzen dicken Schuhe dazu, eine schwarze Strumpfhose und man kann zwischen einem dunkelblauen Pullover oder eine dunkelblauen Fleecejacke wählen. Es ist jetzt nicht das hübscheste zum Anziehen (obwohl ich schon viel schlimmere Uniformen gesehen hab), aber es ist einfach praktisch weil man sich innerhalb weniger Minuten morgens angezogen hat und nicht viel überlegen muss. Alles in Allem hat mir Schule in Neuseeland sehr gut gefallen, in einigen Fächern war es zwar sehr anders und eh ist Schule sehr anders, aber Ich fand dass es eine tolle Erfahrung war und besonders toll fand ich die Beziehung zwischen Schülern und Lehrern, Lehrer sind dort eher so wie Freunde von dir und die meisten sind nicht so streng 😀 Und insgesamt war ich mit meiner Schule eigentlich auch ganz zufrieden, ich hab tolle Freunde gefunden und das einzige was mich gestört hat war dass es so viele Internationals und besonders so viele Deutschsprachige Internationals gab. Soweit zur Schule 😉

Ein weiterer wichtiger Punkt ist natürlich die Gastfamilie. Ich persönlich hab meine Gastfamilie nach etwa 2 Monaten gewechselt weil ich mich in meiner ersten Gastfamilie nicht sonderlich wohl gefühlt hatte und ich mich nicht besonders willkommen gefühlt hatte. So etwas kann immer vorkommen, auch wenn die Gastfamilien schon viele andere Schüler hatten die sich dort wohlgefühlt hatten und ein Wechsel ist nichts schlimmes. Letztenendes bestand meine Gastfamilie jedenfalls ausmeinen Gasteltern, meiner kleinen Gastschwester (2 Jahre), meinen beiden Gastbrüdern (4 & 5 Jahre), einem Hund sowie 2 Katzen und ich hatte dort eine echt tolle Zeit. :) Ich war die erste Schülerin und die haben zwar nicht so viel mit mir unternommen, aber ich hab mich einfach Willkommen gefühlt und hab so etwas wie eine Zweite Familie gefunden.

Meine Organisation mit der ich hier war, war Hausch & Partner, eine noch eher unbekannte Organisation, die sich auf Australien & Neuseeland spezialisiert haben. In Neuseeland selbst habe ich wenig mit denen zu tun gehabt, da dort komplett die Schulen für die Schüler verantwortlich sind, aber die Vorbereitung bei H&P war sehr gut und die Organisation ist sehr persönlich, sprich wenn du anrufst wissen Sie sofort wer du bist etc. und ich kann H&P eigentlich nur weiter empfehlen:) Und über meine Organisation hab ich auch ein Stipendium für meine Schule bekommen gehabt.

Und vor ein paar Tagen bin ich nun wieder nach Deutschland zurück gekehrt und ja ich würde euch einen Austausch nach Neuseeland auf jeden Fall weiterempfehlen. Ich bin viel rumgereist und es ist ein soooooo wunderschönes Land mit unglaublich freundlichen Menschen und ich vermisse es jetzt schon heaps of und hoffe dass ich mit meinen Freunden & meiner Gastfamilie weiterhin Kontakt halten werde und eines Tages nach Neuseeland zurück kehren kann.

Falls Ihr irgendwelche Fragen habt könnt Ihr mich unter gastautor@schuljahrneuseeland.de erreichen oder Ihr könnt auch gerne auf meinem Blog vorbeischauen: http://evanewzealand.blogspot.de/

Sweet as & Liebe Grüße,
Eva

Gasteltern für Schüler aus Kolumbien gesucht

Für einen Schüleraustausch oder einen Auslandsaufenthalt in den Ferien zum Lernen einer Fremdsprache gibt es viele Möglichkeiten. Spanisch setzt sich bei uns als 2. Fremdsprache immer mehr durch, daher sind auch Spanien und Südamerika als Länder für einen Schüleraustausch immer beliebter.

Die Agentur IMB (www.agenturimb.com) bietet interessante Austauschprogramme für deutsch und spanisch sprechende Schüler an.

Wer Interesse an anderen Menschen, Ländern und Kulturen hat, aber selber nicht ins Ausland gehen kann oder möchte, für den kann es auch eine gute Alternative sein, selber einen Gastschüler aufzunehmen. Es ist spannend, einen ausländischen Gast in der Familie zu haben und unsere Kultur und unsere Sprache zu vermitteln. So können sich Freundschaften entwickeln.

Aktuell sucht die Agentur IMB für Schüler aus Kolumbien Gastfamilien in Deutschland für den Zeitraum von Januar bis Juli 2014 (6 Monate). Die Gastschüler sind in einer deutschen Schule und müssten hier die 10. Klasse besuchen und Noten mitnehmen, damit sie in Kolumbien nicht die 10. Klasse wiederholen müssen. Die Agentur als Organisation unterstützt die Erfahrung von Anfang bis zum Ende. Für die Gastfamilien gibt es eine Aufwandsentschädigung von 320 Euro.

Interessierte Gastfamilien können direkt mit Frau Inma Mateos unter info@agenturimb.com Kontakt aufnehmen.

GASTARTIKEL: Erfahrungsbericht von Eltern einer Austauschschülerin an der Rangiora Highschool in der Nähe von Christchurch

Rangiora Highschool , Rangiora Südinsel

Unsere Tochter ist seit Januar 2013 für sechs Monate an der Rangiora Highschool. Rangiora liegt ca. 30 km nördlich von Christchurch und ist durch Buslinien gut an Christchurch angebunden. Rangiora selbst ist eine Kleinstadt mit ca. 18.000 Einwohnern; die Highschool ist eine der ältesten in Neuseeland und hat ca. 1.800 Schüler, davon 50 bis 100 International. Unsere Tochter hat sich für diese Schule entschieden, da Pferde ihre große Leidenschaft sind und sie weder in einer Großstadt noch zu ländlich leben wollte. Jetzt nach drei Monaten können wir sagen, dass sie sich an der Schule sehr wohl fühlt und gut betreut wird. Die International Betreuer der Schule haben immer ein offenes Ohr für alle Anliegen ihrer Schützlinge. Die Schule bietet auch das bei Austauschschülern sehr beliebte Fach Adventure Education an. In diesem kostenpflichtigen Zusatzfach werden ungefähr alle 14 Tage Tagesausflüge unternommen, bzw. einmal pro Term ein vier-Tages-Trip unternommen. Dabei lernen die Kinder die Südinsel kennen und es werden viele spannende Aktivitäten angeboten. Auf der Rangiora Highschool sind viele deutsche Mädchen mit dem Hobby Reiten; das erleichtert natürlich gerade am Anfang den Kontakt zu Mitschülern. Trotz der hohen Anzahl an International haben die Schüler aber auch Kontakt zu Kiwis, die sie in ihren gewählten Kursen kennen lernen. An der Schule sind natürlich auch viele Asiaten, die unsere Tochter als absolute Bereicherung ansieht. So lernt sie nicht nur die Kultur Neuseelands kennen, sondern über ihre Freundinnen aus Japan und Thailand auch ein bisschen etwas über das Leben in diesen Ländern.

Weitere Informationen über diesen Aufenthalt in Neuseeland gibt es auf www.mein-auslandsjahr-neuseeland.de.

Das verpasste Halbjahr aufholen

Nach dem Schüleraustausch beginnt sehr schnell wieder der Schulalltag. Bei einem Austausch für ein halbes Jahr ist es möglich, im eigenen Jahrgang wieder einzusteigen. Natürlich muss der versäumte Stoff teilweise nachgeholt werden.

Englisch dürfte kein Problem sein, auch Deutsch, Kunst und Sport 😉 nicht. Schwieriger wird es in den anderen Fremdsprachen, da fehlt natürlich einiges an Grammatik und Vokabeln und richtig schwierig ist es, wenn zu Beginn des 10. Jahrgangs noch eine neue 3. Fremdsprache begonnen wurde. Da hilft nur konsequentes Nachlernen der Vokabeln. Auch in Mathe macht es Sinn, den versäumten Stoff nochmal durchzugehen. Mit ein wenig Glück ist im 10. Jahrgang ohnehin viel Wiederholung, so dass hier der Einstieg nicht zu viele Probleme machen dürfte. Ebenso ist das in den Naturwissenschaften, Geschichte und Erdkunde. In diesen Fächern beginnen mit dem neuen Halbjahr meist neue Themenblöcke, so dass verpasste Themen erstmal nicht so relevant sind.

Hilfreich ist es natürlich, wenn Freunde aus der Schule beim Erarbeiten des verpassten Stoffes helfen können. Wenn deutlich wird, dass es in einzelnen Fächern größere Lücken gibt, macht es Sinn, kurzfristig eine Nachhilfe zu organisieren, um hier den Anschluss wieder zu schaffen. Allerdings: die Zeit ist bei einem Schulpensum von täglich 8 Stunden plus Hausaufgaben und Vorbereitung auf Klassenarbeiten gerade in diesem – in Niedersachsen sehr kurzen Schuljahr – knapp.

Aber keine Panik: erstmal anfangen und die ersten Arbeiten schreiben – vielleicht klappt alles ganz gut. Erst ab Jahrgang 11 zählt jeder Punkt für´s Abitur…

Wieder da!

Definitiv der beste Augenblick des ganzen Schüleraustausches ist für die Eltern der Moment, an dem sie ihr Kind wieder in die Arme schliessen können. Unsere Tochter ist wieder zu Hause und das ist sehr schön. Rückblickend betrachtet sind die 7 Monate, die sie in Neuseeland war, sehr schnell vergangen. Aber ich bin auch froh, dass wir keinen längeren Zeitraum gewählt haben, denn ich glaube, dass dann die Entfremdung doch grösser wird. Und vermutlich auch die Wiedereingewöhnung schwieriger.

So ist es schon nach ein paar Tagen, als ob unsere Tochter nie weg gewesen wäre. Sie bringt viele Erfahrungen, die sie im Ausland gemacht hat, in unser Leben mit ein. So kochen wir jetzt z.B. häufig zusammen und verbringen mehr Zeit auch bewusst gemeinsam. Ist schon für uns alle ein gutes Gefühl, dass die Familie wieder komplett ist. Natürlich ist unsere Tochter in diesem halben Jahr auch noch ein Stück erwachsener geworden. Ich verkneife mir häufiger als früher elterliche Ermahnungen und Ratschläge, denn ich mache mir immer wieder bewusst, dass sie in den letzten Monaten ja auch prima ohne uns zurecht gekommen ist.

Jetzt sind wir gespannt, ob sie trotz des verpassten Halbjahres hier zu Hause in der Schule gut zurecht kommen wird. Denn sie macht ganz normal in ihrem Jahrgang (10) weiter und im nächsten Schuljahr beginnt die Qualifikationsphase für das Abitur. Unsere Tochter hat ihre Stärken im sprachlichen und künstlerischen/kreativen Bereich und wird hier auch ihre Schwerpunkte für das Abitur setzen. Durch den langen Auslandsaufenthalt hat sie nun sehr gute Sprachkenntnisse und spricht fließend englisch. Da die Kontakte mit den neuseeländischen Freunden und der Gastfamilie bestehen bleiben, hat sie über Skype auch weiterhin viel Sprachpraxis.

Soweit ist unser Fazit zum Schüleraustausch also sehr positiv. Ich werde weiter berichten…

 

 

Nach Neuseeland 2013…

…dann wird es jetzt allerhöchste Zeit, alles klar zu machen. Der Beginn des Schüleraustausches sollte auf den Starttermin eines Schul-Terms in Neuseeland abgestimmt werden. Es gibt vier Terms (Semester) in jedem Schuljahr, Austauschprogramme können prinzipiell zu jedem Term begonnen werden. Bei eigener Organisation muss das mit der jeweiligen Schule direkt geklärt werden, sonst natürlich mit der Austauschorganisation.


Für zwei Terms empfiehlt sich der Start im Juli. Dann sind bei uns Sommerferien und man fliegt zwar erstmal in den neuseeländischen Winter, verbringt dann aber den Frühling und den Sommer in Neuseeland. Der Rückflug kann dann nach zwei Terms noch vor Weihnachten erfolgen oder spätestens Ende Januar. So verpasst man zu Hause nur ein Schulhalbjahr und kann nach den Halbjahreszeugnisferien wieder in seinem Jahrgang weitermachen.

Die Terms 2013 an den Secondary Schools in Neuseeland sind:

Term 1:  28. Januar bis 19. April
Term 2:  06. Mai bis 12. Juli
Term 3:  29. Juli bis 27. September
Term 4:  14. Oktober bis 18. Dezember

Weitere Informationen zum neuseeländischen Schulsystem und zu den Semester- und Ferienzeiten gibt es auf den Internetseiten des neuseeländischen „Ministry of Education“

 

Wie finde ich die optimale Gastfamilie?

Schwierig. Denn letztendlich merkt man erst beim täglichen Zusammenleben, ob Austauschschüler und Familie wirklich zusammen passen. Eine Garantie, dass das Kind zu der „richtigen“ Familie kommt, gibt es weder bei einer Austauschorganisation noch bei dem selbst organisierten Austausch. Aber ein Wechsel der Familie ist kein Drama, daher sollte man diese Möglichkeit auch im Vorfeld schon einmal gedanklich durchspielen. Dann ist so eine Situation – wenn sie eintreten sollte – weder für den Austauschschüler noch für die Eltern daheim eine Situation, die Sorgen bereiten muss.

Gastfamilie finden…
…über eine Austauschorganisation

Bei einem Schüleraustausch mit einer Austauschorganisation kümmert sich die Agentur um die Suche einer Gastfamilie und bei Schwierigkeiten vor Ort ggf. auch um einen Wechsel. Wir haben von einigen Fällen gehört, bei der die Gastfamilie und das genaue Reiseziel erst kurz vor Abflug bekannt wurden. Das hätte mir für uns und unsere Tochter nicht gefallen. Daher würde ich bei der Entscheidung für eine Austauschorganisation genau nachfragen, wie die Gastfamilien gefunden werden und wann spätestens klar ist, zu welcher Familie das Kind kommt. In den meisten Fällen werden auch die Austauschorganisationen auf den Pool der Gastfamilien der Schulen zurückgreifen.

…über die Highschool
Es ist gerade in Neuseeland besonders einfach, den Schüleraustausch ohne eine Agentur zu organisieren, da die Schulen als direkte Ansprechpartner gern behilflich sind. Die neuseeländischen Schulen finanzieren sich zu einem großen Teil aus dem Schulgeld, das die „international students“ bezahlen müssen. Es gibt spezielle Ansprechpartner in den Schulen und einen Pool von Gastfamilien, die der Schule gut bekannt sind und die auch speziellen Kriterien für die Aufnahme von Gastschülern entsprechen müssen. Was nicht heisst, dass hier nicht auch Gastfamilien dabei sind, die vor allem aus finanziellen Gründen einen Austauschschüler aufnehmen. 220 Neuseelanddollar pro Woche für Kost und Logis bekommen z.B. die Gasteltern an der Riccarton Highschool in Christchurch. Wenn das Kind sich in der Familie nicht wohl fühlt oder wenn es Probleme gibt, dann kümmert sich die Schule darum und organisiert bei Bedarf auch einen Wechsel der Gastfamilie.

…über Selber-Suchen
So haben wir das gemacht. Erstmal überlegen: gibt es weitläufige Verwandschaft im Ausland, die hilfreich sein könnte? Oder kennt jemand im Freundes- oder Bekanntenkreis vielleicht jemanden in Neuseeland, der jemanden kennt usw… Hatten wir alles nicht, aber unsere Tochter hat über www.interpals.net im Internet Kontakt zu einem Mädchen in Christchurch bekommen. Diese Familie war gern bereit unsere Tochter als Gastschülerin aufzunehmen. Wir hatten nach mehreren Mails mit dem Gastvater auch einen guten Eindruck von der Familie und haben dann direkt Kontakt mit der Schule aufgenommen. Die Gastfamilie wird dann auch von der Schule besucht, da sie den Kriterien für die Aufnahme von Gastschülern entsprechen muss. Das ging alles problemlos. Alle Vereinbarungen mit der Gastfamilie zur Dauer des Aufenthaltes, zur Bezahlung von Kost und Logis, Abholung vom Flughafen usw. haben wir ohne weitere Einbeziehung der Schule direkt mit der Gastfamilie getroffen. Die Kosten sind so niedriger als bei einer Gastfamilie, die über die Schule gesucht wird. Trotzdem kümmert sich die Schule auch um diese „homestays“ genauso wie um alle anderen und hilft, wenn es zu Problemen kommt oder wenn ein Gastfamilienwechseln erforderlich ist.
Was leider auch bei uns so war. Denn auch Mails im Vorfeld geben nur einen flüchtigen Eindruck. Ob die „Chemie“ zwischen Familie und Austauschschüler wirklich stimmt, stellt sich erst vor Ort heraus.

Eigentlich hätten am liebsten einen wirklichen „Austausch“ gehabt, also auch im Gegenzug ein Kind aufgenommen. Das scheint mit Neuseeland aber nur schwer realisierbar zu sein. Unsere Wunschvorstellung von der idealen Gastfamilie habe ich ja bereits in diesem Artikel beschrieben.

Was habt Ihr für Erfahrungen mit Euren Gastfamilien gemacht? Freue mich über Kommentare…

Auslandskrankenversicherung – wichtig, wichtig…

…wie wir gerade merken. Denn unsere Tochter ist nach einem schönen Nachmittag am Strand auf dem Heimweg im Bus gestürzt. Ein Missgeschick, wie es zu Hause auch passieren kann: nicht richtig gesessen, gerade als der Bus über einen Huckel fuhr. Diagnose: displaced patella, also herausgesprungene Kniescheibe. Im Krankenhaus wurde die Kniescheibe wieder an die richtige Stelle zurückgeschoben. Mit Krankengymnastik wird dann die volle Beweglichkeit wieder hergestellt.

So etwas kann natürlich immer passieren, zu Hause genauso wie im Ausland. Aus diesem Grund müssen Austauschschüler in Neuseeland der Schule gegenüber auch eine entsprechende Krankenversicherung nachweisen.

Bezüglich des Visums gibt es auf der Seite der neuseelandischen Botschaft folgenden Hinweis:

 Es wird dringend empfohlen, eine ausreichende Krankenversicherung für einen Aufenthalt von bis zu zwei Jahren abzuschließen. Eventuelle Arztkosten sind sonst selbst zu tragen. Es ist deshalb in Ihrem eigenen Interesse, eine Kranken- und Reiseversicherung für Neuseeland abzuschließen. (Inhaber von mindestens zweijährigen temporären Student Visa sind berechtigt, das neuseeländische Gesundheitssystem in Anspruch zu nehmen.)

Um richtig abgesichert zu sein, empfiehlt es sich, mit der zu Hause bestehenden Krankenversicherung Rücksprache zu halten, ob die Versicherung auch bei einem Schüleraustausch in Neuseeland gilt.

Bei der gesetzlichen Krankenversicherung ist ein längerer Aufenthalt im nicht-europäischen Ausland meist nicht abgedeckt, so dass der Abschluss einer entsprechenden Zusatz-Auslandskrankenversicherung erforderlich ist. Ein Preis-/ Leistungsvergleich verschiedener Anbieter macht Sinn, die Kosten betragen für 12 Monate ca. 100 €.

Besteht eine private Krankenversicherung ist der Schüleraustausch häufig mit abgedeckt. In diesem Fall muss von der Krankenversicherung nur eine entsprechende Bescheinigung besorgt werden, die die Versicherungen als Standardformular normalerweise auch gleich in englischer Sprache vorrätig haben.

Wir sind jetzt natürlich froh, dass wir eine gute Krankenversicherung haben. So müssen wir die Rechnungen für Krankenhaus, Arzt und Physiotherapie nur bei der Krankenkasse einreichen, um die Kosten erstattet zu bekommen. Aber vor allem sind wir natürlich froh, dass es unserer Tochter gut geht und dieser Unfall nicht wirklich schlimm ist. Denn die Sorgen nimmt einem natürlich keine Krankenversicherung ab…

 

GASTARTIKEL: Erfahrungsbericht von Jana, Austauschschülerin an der Riccarton Highschool in Christchurch

Kia Ora!

Ich bin Jana, 15 Jahre alt, blond, mittelgroß, grünäugig und ich kann zwei Orte auf der Welt mein zu Hause nennen. Einmal gäbe es da Hannover, im Norden Deutschlands, da, wo der Himmel atmet. Es hat nur 4 Monate gedauert, mich in Neuseeland zu verlieben. 7 Monate verbringe ich insgesamt in Neuseeland, bis ich dann am 25. Januar wieder nach Deutschland fliegen werde. 79 Tage bleiben mir also noch, um Momente zu schaffen, die ich mein ganzes Leben in wunderbarster Erinnerung behalten werde.

Zusammen mit meiner japanischen Gastschwester, Ayano, die auch Austauschschülerin ist, und meinen Gasteltern Gail und Garry, lebe ich in einer sehr geräumigen, zweistöckigen Doppelhaushälfte in Christchurch, Hei Hei. Von meinem Zimmer aus kann ich die ‚hills‘ und den Bach vor unserem Haus sehen. Mein Bett habe ich mir ganz nah ans Fenster geschoben, sodass ich morgens den Sonnenaufgang und abends den Sternenhimmel betrachten kann. Mit dem Bus wohne ich etwa 10 Minuten von meiner Schule in Christchurch, Riccarton entfernt. Der Bus fährt alle halbe Stunde und auch direkt bis in die City, so ist man sehr mobil und unabhängig, was mir persönlich ziemlich wichtig ist. Meinen Austausch habe ich mit meinen Eltern selber organisiert, aber davon hat meine Momsi ja schon ausführlich berichtet.

Mit 3 weiteren deutschen, einem brasilianischen, einem amerikanischen sowie vielen asiatischen Austauschschülern besuche ich die Riccarton High School. (http://www.youtube.com/watch?v=no1xcHc7A5g) Eine Schule, die mich im Gegensatz an zu Hause eher mehr an einen Kur- und Entspannungsort erinnert. Meine Schule besteht aus mehreren kleinen Gebäuden, was ich wirklich mag. Zudem ist direkt neben meiner Schule die öffentliche und auch sehr moderne Bücherei, in der uns Schülern immer 3 abgetrennte Bereiche zum Lernen oder Entspannen angeboten werden. Ein Raum ist mit Computern ausgestattet, die man so gut wie zu jeder Zeit benutzen darf. RHS gefällt mir also wirklich gut und ich könnte eigentlich nur bemängeln, dass die Toiletten in einigen Gebäuden mal renoviert werden könnten, aber letztendlich gibt’s ja im Notfall immer noch dir Bücherei WCs, die immer sauber sind und fantastisch riechen. 😉

Unsere Schuluniform besteht aus einem blauen, eigentlich bis unter die Knie reichenden, Rock, den allerdings die meisten Schülerinnen hochkrempeln. Entweder Strumpfhosen in schwarz oder dunkelblau sowie Socken/Kniestrümpfe müssen getragen werden. Außerdem haben wir eine weiße Bluse und ein dunkelblaues Shirt, das darüber getragen wird, was man bei Hitzewallung aber auch gerne ausziehen darf. Bei den Jungen schaut’s nicht viel anders aus: weißes Hemd, dunkelblaues Shirt und eine blaue kurze, sowie eine lange Hose. Der jetzige 13. Jahrgang ist der letzte Jahrgang, in dem es lange Röcke für Mädchen gab. Schmuck wie Ketten oder Armbänder sowie auffälliger Haarschmuck und Ohrringe sind generell nicht gerne gesehen, nach ein paar Wochen an der Schule findet man aber meistens heraus, welche Lehrer das interessiert und welche nicht 😉 . Uhren sind übrigens erlaubt. Nagellack hingegen ist verboten, sei er in bunten, auffälligen Farben. Schwarze Schuhe müssen getragen werden und von der Schulleitung genehmigt werden. Ich finde es gut, dass es eine Schuluniform gibt, da man morgens dann nicht viel Zeit damit verbringen muss, was man anzieht und in der Schule alle gleich aussehen und somit niemand auf Grund der Kleidung ausgeschlossen wird. Was ich besonders cool finde, ist, dass wenn man nach der 13. Klasse die Schule verlässt, alle mit Edding Wünsche für’s weitere Leben auf die Bluse der Schuluniform schreiben. :) Außerdem kann man sich auch noch eine Collegejacke mit seinem eigenen Namen darauf bei der Schule kaufen bestellen und so hat man eine schöne Erinnerung.

An den ersten drei Tagen an der Riccarton High School wurden uns Regeln, Schuluniform und die Schule an sich gezeigt. Wir haben Tests gemacht, um besser eingestuft werden zu können und wurden bei Lehrern und unserem Dean (unser Stufenmentor) vorgestellt. Ich finde die Betreuung an unserer Schule wirklich gut, ich weiß immer genau, an wen ich mich bei welchem Problem wenden kann. Außerdem kommt die Schule auch auf uns zu und fragt uns, wie es uns gefällt, wie es in der Gastfamilie läuft, ob wir irgendwo Unterstützung oder Hilfe brauchen. In den kommenden drei Wochen, in denen die restlichen Schüler der Schule NCQA Examen schreiben macht die Schule mit uns viele kostenlose Trips und einer davon ist 5-tägig und geht an die Westküste. Darauf freue ich mich sehr :) .

Kontakt zu neuseeländischen Schülern ist schnell entstanden, weil man natürlich die neue Unbekannte aus einem weit entfernten Land ist. Ich hatte das Glück, gleich von einer meiner besten Freundinnen hier, Kelsey, in den Tech-Room mitgenommen zu werden. Wir sind dort eine Gruppe von etwa 20 Leuten, die sich an sonnigen Tagen auf’s Feld begibt und an kälteren, regnerischen Tagen im Tech-Room die Zeit verbringt. Dort haben wir die Möglichkeit einen Wasserkocher und eine Mikrowelle zu benutzen sowie Filme auf einer Leinwand zu schauen. Doch auch außerhalb der Tech-Rooms habe ich viele Freunde gefunden, die ich größtenteils durch verschiedene Unterrichtsfächer kennengelernt habe. Ich habe hier zwei neue beste Freunde, Jordan und Grady, dazugewonnen, die auch immer im Tech-Room sind. Zusammen mit ihnen habe ich schon so viel unternommen und erlebt.

Meine sechs Fächer in Neuseeland sind Drama (mein absolutes Lieblingsfach!!), Kunst, Technology: Food, Mathe, Englisch und Erdkunde. Jedes Fach ist auf seine eigene Weise interessant und spannend. Mir hat die Schule hier sehr viel Spaß gemacht, wo ich mich ja nicht viel anstrengen musste und somit auch keinen Druck hatte. Mein letzter Schultag war gestern und ich werde es sehr vermissen zur Schule zu gehen und all die lieben Menschen täglich zu sehen!

Es gefällt mir extrem gut an meiner Schule, ich würde sie – glaub‘ ich – mit der Schulnote 1- bewerten. Die Schulzeiten sind sehr angenehm, Montag bis Mittwoch und Freitag beginnt die Schule und 8:30 und endet um 3 und Donnerstag beginnt die Schule um 9:30 und endet um 2:30. Das heißt: jeden Tag 5 Fächer und am Donnerstag nur 4. Davon kann ich in Deutschland ja nur träumen. Das Klima in der Klasse ist sehr entspannt und Lehrer erklären viel vielfältiger als in Deutschland. Man kann sich bei einem Fach für eine Stunde entschuldigen lassen, wenn man für ein anderes Fach noch dringender etwas arbeiten muss. Nach der Schule und in den Ferien werden Übungsstunden von den Lehrer angeboten, sodass man zusammen mit ihnen den Stoff, den man nicht verstanden hat, für die Examen nochmal wiederholen kann. Das fände ich in Deutschland auch prima, würde es so etwas geben. Ganz besonders mag ich auch das Assembly jeden Mittwoch. Dabei kommen Jahrgang 11, 12 und 13 zusammen und es wird von verschiedenen Menschen der Schule berichtet, was so geschehen ist und was demnächst passieren wird. Auch wird man für besonderen Einsatz gelobt und geehrt. Das Assembly ist immer sehr interessant und lustig, vor allem wenn neue Projekte oder Filme (in Drama zum Beispiel) vorgestellt worden. Manchmal kommen auch Bands und spielen, so wie ‚Moorhouse‘ vor einem Monat. :)

Ich hoffe mit dem Blogartikel ein bisschen weitergeholfen zu haben. Für Fragen steh ich selbstverständlich jeder Zeit bereit :) – gern auch als Kommentar zu diesem Artikel.

Alles Liebe, Jana