Kategorie-Archiv: Gastfamilie

Alles rund um die Gastfamilie: finden, wechseln, Gastgeschenke, Abschied

Gastschwester zu Besuch

Ein Schüleraustausch wirkt lange nach. Über Social Media ist es heute leicht, mit den Gasteltern und Freunden in Verbindung zu bleiben. Und manchmal ergeben sich auch Gegenbesuche. Wir haben in dieser Woche Janas Gastschwester zu Besuch.

Ayano ist Japanerin und hat drei Schuljahre in Neuseeland verbracht. Jana hat mir ihr zusammen bei ihrer zweiten Gastfamilie gelebt und die beiden Mädchen haben sich sehr gut verstanden. Über Facebook und Skype sind sie in regelmäßigem Kontakt.

Japanische Austauschschüler in Neuseeland

Es gibt sehr viele japanische Austauschschüler in Neuseeland. Viele Japaner verbringen ihre gesamte Highschool-Zeit in Neuseeland, da das japanische Schulsystem wesentlich strenger ist. Ayana studiert inzwischen in Japan an der Universität von Yokohama Biomedical Science. Das vermeintlich leichtere Schulsystem in Neuseeland ist dabei kein Nachteil, da innerhalb des Studiums auch Englischkenntnisse eine große Rolle spielen. So war es – zumindest für Ayano – kein Problem die schwierige Ausnahmeprüfung an der Universität zu bestehen. Im Rahmen eines Universitätsprojektes ist sie für drei Wochen in Deutschland und eine Woche hat sie angehängt, um Jana zu besuchen.

Hannover – Deutschlands schönste Stadt

Dieser Besuch macht der ganzen Familie viel Spaß. Ich freue mich, dass ich auch mal wieder Gelegenheit habe, viel Englisch zu sprechen. Wir unternehmen viel und versuchen, Ayanos Vorstellung von „Germany – the Country of beer, sausage and Schloss“ gerecht zu werden. Dafür bietet Hannover (Deutschlands schönste Stadt :-) ) beste Voraussetzungen. Schloss Marienburg, die Herrenhäuser Gärten, das Maschseefest und die Wasserräder im Deister gehörten zu unserem abwechslungsreichen Programm. Mehr dazu in Kürze auch auf meinem Reiseblog www.gutereiseidee.de.

Sushi - made by Ayano

Leckere Sushi

Ayano ist ein ganz lieber Gast. Sie ist mit viel Begeisterung dabei und sehr unternehmungslustig. Wir erfahren viel über Japan und haben uns natürlich auch zeigen lassen, wie Sushi zubereitet werden. Sehr lecker („Yummy“ – wie Ayano sagt)!

 

 

 

Einmal mehr hat diese Woche gezeigt: ein Schüleraustausch ist eine Bereicherung für die ganze Familie. Und es können sich daraus feste Verbindungen in alle Welt ergeben.

 

 

 

 

 

Nach dem Schüleraustausch wieder zu Hause

Wie wird es sein, nach einem halben oder ganzen Jahr Schüleraustausch wieder zu Hause im Alltag zu sein? Diese bange Frage stellt sich nicht nur die Austauschschülerin. Auch die Eltern fragen sich, ob sich ihr Kind wohl sehr verändert haben wird und ob die Wiedereingliederung in den Familien- und Schulalltag problemlos klappen wird. Insbesondere bei einem Halbjahresaufenthalt muss sich zeigen, ob der versäumte Schulstoff aufgeholt werden kann, so dass das Schuljahr (meist die 10. Klasse) nicht wiederholt werden muss.

Nach unseren Erfahrungen kann ich da beruhigen. Schon nach einer Woche war es, als ob unsere Tochter nie weggewesen war. Mit ihren Freunden hatte sie sofort wieder Kontakt, mit vielen ist sie in Neuseeland über Facebook und Skype in Kontakt geblieben. Einige Beziehungen haben sich in der Zeit gelockert, andere sind intensiver geworden.

Das zweite Schulhalbjahr hat unsere Tochter problemlos geschafft, lediglich in Französisch ist sie auf eine 4 abgesackt, da dort doch Etliches an Vokabeln und Grammatik gefehlt hat. Vielleicht aber auch an Motivation, denn diese Sprache wollte Jana in der Oberstufe ohnehin nicht weiterführen. Insofern kann ich das 10. Schuljahr für einen halbjährlichen Austausch nur empfehlen: durch die bevorstehende Oberstufe müssen im 2. Halbjahr ohnehin Schwerpunkte gesetzt werden und Freundschaften und Beziehungen ändern sich beim Übergang vom Klassensystem in das Kurssystem auch.

Jana sagt oft, dass sie das Leben in Neuseeland als lockerer und unkomplizierter empfunden hat, die Menschen dort als viel relaxter und freundlicher. Das kann natürlich tatsächlich in unterschiedlichen Lebenseinstellungen von Deutschen und Neuseeländern begründet sein. Aber die Schüleraustauschzeit ist natürlich auch eine Zeit ohne Verpflichtungen und schulischen Leistungsdruck für die Jugendlichen.

Die meisten Austauschschüler bewerten ihre Zeit im Ausland sehr positiv und verlassen ihrer Gasteltern und Freunde nur ungern. Aber wieder nach Hause zu kommen ist natürlich auch spannend. So war das auch bei Jana. Mit sehr vielen Fotos und Videos hat Jana uns und ihren Freunden von ihrer Zeit in Neuseeland berichtet. Mit ihren Gasteltern und neuseeländischen Freunden skypt und schreibt sie heute noch regelmässig. Nur in der Schule geht der Alltag übergangslos weiter. Hier besteht allenfalls im Englischunterricht die Möglichkeit, Erfahrungen und Sprachkenntnisse einzubringen.

Einen interessanten Artikel zu dem Thema findet Ihr auf den Internetseiten des Magazins 360° Neuseeland. Die Organisation Highschoolberater ec.se hat ca. 100 Austauschschülern zu Ihren Erfahrungen bei der Rückkehr nach Hause befragt:

http://360grad-neuseeland.de/index.php?option=com_content&view=article&id=1850:umfrage-bei-austauschschuelern-ueber-ihre-rueckkehr-nach-hause&catid=40&Itemid=27

GASTARTIKEL: Erfahrungsbericht von Eva, Austauschschülerin am Tauranga Girls College

Hey!

Ich heiße Eva, bin 15 Jahre alt und am 22.01.13 habe ich mich mit vielen anderen Jugendlichen aus ganz Deutschland auf dem Weg ans wahrscheinlich schönste Ende der Welt gemacht: Neuseeland. Dort habe ich für 5 Monate gelebt, eine Schule besucht und in einer Gastfamilie gelebt. Genauer gesagt habe ich in Tauranga gelebt, einer Kleinstadt mit etwa 100.000 Einwohnern in der Region Bay of Plenty gelegen, an der Ostküste der Nordinsel.

Dort habe ich das Tauranga Girls College (kurz: TGC) besucht, eine Mädchenschule die von etwa 1.600 Schülern besucht wird. Es werden viele verschiedene Fächer, Angebote & Sportarten angeboten und die Schule besitzt mehrere Sporthallen, Sportfelder, einen Swimmingpool, Dancestudios und vieles weitere. Und wie es ist eine Mädchenschule zu besuchen? Ich muss sagen, ich finds total cool und hab echt keine Lust mehr wieder auf eine Gemischte Schule zu gehen. Klingt komisch, aber irgendwie ist es einfach viel entspannter an einer Mädchenschule und ich fand es eine super tolle Erfahrung. An der Schule sind im Durchschnitt etwa 40 Internationals, größtenteils aus Japan oder Deutschland. Natürlich sind das viele Internationals und ich fand dass es zu viele Internationals waren und die Kiwis kennen das mit den Internationals auch schon und zeigen deshalb manchmal nicht mehr viel Interesse an dir (also einige schon), aber wenn man wirklich Freunde Kiwi finden wollte konnte man es auch. Ich war in Y11 (in Deutschland war Ich 2.Halbjahr 9.Klasse), aber hatte einige Fächer auch in Y12. In Y11 hatte Ich Drama, English und Food & Nutrition und in Y12 hatte ich Maths, Film Production sowie Tourism. Alle Fächer hatten was, aber am meisten haben mir Drama und Food & Nutrition Spaß gemacht. Dadurch dass man viele verschiedene Klassen hat, trifft man sehr viele Leute, weil man in jedem Kurs verschiedene Leute sind. Man hat eine Tutor Class, mit der man sich 4mal die Woche morgens trifft und wenn man Glück hat ist man irgendjemandem aus der TutorClass in irgendeinem Fach zusammen, aber vielleicht auch nicht. Und wie an den meisten anderen Neuseeländischen Schulen auch, wurde an meiner Schule auch eine Schuluniform getragen. Die an meiner Schule bestand im Sommer aus blauen Römersandalen (schrecklich haha), einem blau-schwarz kariertem Rock für Y9-Y11 und einem dunkelblauen Rock für Y12-Y13 und einem weißen Poloshirt mit Schullogo drauf. Im Winter kommen dann als Schuhe solche schwarzen dicken Schuhe dazu, eine schwarze Strumpfhose und man kann zwischen einem dunkelblauen Pullover oder eine dunkelblauen Fleecejacke wählen. Es ist jetzt nicht das hübscheste zum Anziehen (obwohl ich schon viel schlimmere Uniformen gesehen hab), aber es ist einfach praktisch weil man sich innerhalb weniger Minuten morgens angezogen hat und nicht viel überlegen muss. Alles in Allem hat mir Schule in Neuseeland sehr gut gefallen, in einigen Fächern war es zwar sehr anders und eh ist Schule sehr anders, aber Ich fand dass es eine tolle Erfahrung war und besonders toll fand ich die Beziehung zwischen Schülern und Lehrern, Lehrer sind dort eher so wie Freunde von dir und die meisten sind nicht so streng 😀 Und insgesamt war ich mit meiner Schule eigentlich auch ganz zufrieden, ich hab tolle Freunde gefunden und das einzige was mich gestört hat war dass es so viele Internationals und besonders so viele Deutschsprachige Internationals gab. Soweit zur Schule 😉

Ein weiterer wichtiger Punkt ist natürlich die Gastfamilie. Ich persönlich hab meine Gastfamilie nach etwa 2 Monaten gewechselt weil ich mich in meiner ersten Gastfamilie nicht sonderlich wohl gefühlt hatte und ich mich nicht besonders willkommen gefühlt hatte. So etwas kann immer vorkommen, auch wenn die Gastfamilien schon viele andere Schüler hatten die sich dort wohlgefühlt hatten und ein Wechsel ist nichts schlimmes. Letztenendes bestand meine Gastfamilie jedenfalls ausmeinen Gasteltern, meiner kleinen Gastschwester (2 Jahre), meinen beiden Gastbrüdern (4 & 5 Jahre), einem Hund sowie 2 Katzen und ich hatte dort eine echt tolle Zeit. :) Ich war die erste Schülerin und die haben zwar nicht so viel mit mir unternommen, aber ich hab mich einfach Willkommen gefühlt und hab so etwas wie eine Zweite Familie gefunden.

Meine Organisation mit der ich hier war, war Hausch & Partner, eine noch eher unbekannte Organisation, die sich auf Australien & Neuseeland spezialisiert haben. In Neuseeland selbst habe ich wenig mit denen zu tun gehabt, da dort komplett die Schulen für die Schüler verantwortlich sind, aber die Vorbereitung bei H&P war sehr gut und die Organisation ist sehr persönlich, sprich wenn du anrufst wissen Sie sofort wer du bist etc. und ich kann H&P eigentlich nur weiter empfehlen:) Und über meine Organisation hab ich auch ein Stipendium für meine Schule bekommen gehabt.

Und vor ein paar Tagen bin ich nun wieder nach Deutschland zurück gekehrt und ja ich würde euch einen Austausch nach Neuseeland auf jeden Fall weiterempfehlen. Ich bin viel rumgereist und es ist ein soooooo wunderschönes Land mit unglaublich freundlichen Menschen und ich vermisse es jetzt schon heaps of und hoffe dass ich mit meinen Freunden & meiner Gastfamilie weiterhin Kontakt halten werde und eines Tages nach Neuseeland zurück kehren kann.

Falls Ihr irgendwelche Fragen habt könnt Ihr mich unter gastautor@schuljahrneuseeland.de erreichen oder Ihr könnt auch gerne auf meinem Blog vorbeischauen: http://evanewzealand.blogspot.de/

Sweet as & Liebe Grüße,
Eva

Gasteltern für Schüler aus Kolumbien gesucht

Für einen Schüleraustausch oder einen Auslandsaufenthalt in den Ferien zum Lernen einer Fremdsprache gibt es viele Möglichkeiten. Spanisch setzt sich bei uns als 2. Fremdsprache immer mehr durch, daher sind auch Spanien und Südamerika als Länder für einen Schüleraustausch immer beliebter.

Die Agentur IMB (www.agenturimb.com) bietet interessante Austauschprogramme für deutsch und spanisch sprechende Schüler an.

Wer Interesse an anderen Menschen, Ländern und Kulturen hat, aber selber nicht ins Ausland gehen kann oder möchte, für den kann es auch eine gute Alternative sein, selber einen Gastschüler aufzunehmen. Es ist spannend, einen ausländischen Gast in der Familie zu haben und unsere Kultur und unsere Sprache zu vermitteln. So können sich Freundschaften entwickeln.

Aktuell sucht die Agentur IMB für Schüler aus Kolumbien Gastfamilien in Deutschland für den Zeitraum von Januar bis Juli 2014 (6 Monate). Die Gastschüler sind in einer deutschen Schule und müssten hier die 10. Klasse besuchen und Noten mitnehmen, damit sie in Kolumbien nicht die 10. Klasse wiederholen müssen. Die Agentur als Organisation unterstützt die Erfahrung von Anfang bis zum Ende. Für die Gastfamilien gibt es eine Aufwandsentschädigung von 320 Euro.

Interessierte Gastfamilien können direkt mit Frau Inma Mateos unter info@agenturimb.com Kontakt aufnehmen.

Wie finde ich die optimale Gastfamilie?

Schwierig. Denn letztendlich merkt man erst beim täglichen Zusammenleben, ob Austauschschüler und Familie wirklich zusammen passen. Eine Garantie, dass das Kind zu der „richtigen“ Familie kommt, gibt es weder bei einer Austauschorganisation noch bei dem selbst organisierten Austausch. Aber ein Wechsel der Familie ist kein Drama, daher sollte man diese Möglichkeit auch im Vorfeld schon einmal gedanklich durchspielen. Dann ist so eine Situation – wenn sie eintreten sollte – weder für den Austauschschüler noch für die Eltern daheim eine Situation, die Sorgen bereiten muss.

Gastfamilie finden…
…über eine Austauschorganisation

Bei einem Schüleraustausch mit einer Austauschorganisation kümmert sich die Agentur um die Suche einer Gastfamilie und bei Schwierigkeiten vor Ort ggf. auch um einen Wechsel. Wir haben von einigen Fällen gehört, bei der die Gastfamilie und das genaue Reiseziel erst kurz vor Abflug bekannt wurden. Das hätte mir für uns und unsere Tochter nicht gefallen. Daher würde ich bei der Entscheidung für eine Austauschorganisation genau nachfragen, wie die Gastfamilien gefunden werden und wann spätestens klar ist, zu welcher Familie das Kind kommt. In den meisten Fällen werden auch die Austauschorganisationen auf den Pool der Gastfamilien der Schulen zurückgreifen.

…über die Highschool
Es ist gerade in Neuseeland besonders einfach, den Schüleraustausch ohne eine Agentur zu organisieren, da die Schulen als direkte Ansprechpartner gern behilflich sind. Die neuseeländischen Schulen finanzieren sich zu einem großen Teil aus dem Schulgeld, das die „international students“ bezahlen müssen. Es gibt spezielle Ansprechpartner in den Schulen und einen Pool von Gastfamilien, die der Schule gut bekannt sind und die auch speziellen Kriterien für die Aufnahme von Gastschülern entsprechen müssen. Was nicht heisst, dass hier nicht auch Gastfamilien dabei sind, die vor allem aus finanziellen Gründen einen Austauschschüler aufnehmen. 220 Neuseelanddollar pro Woche für Kost und Logis bekommen z.B. die Gasteltern an der Riccarton Highschool in Christchurch. Wenn das Kind sich in der Familie nicht wohl fühlt oder wenn es Probleme gibt, dann kümmert sich die Schule darum und organisiert bei Bedarf auch einen Wechsel der Gastfamilie.

…über Selber-Suchen
So haben wir das gemacht. Erstmal überlegen: gibt es weitläufige Verwandschaft im Ausland, die hilfreich sein könnte? Oder kennt jemand im Freundes- oder Bekanntenkreis vielleicht jemanden in Neuseeland, der jemanden kennt usw… Hatten wir alles nicht, aber unsere Tochter hat über www.interpals.net im Internet Kontakt zu einem Mädchen in Christchurch bekommen. Diese Familie war gern bereit unsere Tochter als Gastschülerin aufzunehmen. Wir hatten nach mehreren Mails mit dem Gastvater auch einen guten Eindruck von der Familie und haben dann direkt Kontakt mit der Schule aufgenommen. Die Gastfamilie wird dann auch von der Schule besucht, da sie den Kriterien für die Aufnahme von Gastschülern entsprechen muss. Das ging alles problemlos. Alle Vereinbarungen mit der Gastfamilie zur Dauer des Aufenthaltes, zur Bezahlung von Kost und Logis, Abholung vom Flughafen usw. haben wir ohne weitere Einbeziehung der Schule direkt mit der Gastfamilie getroffen. Die Kosten sind so niedriger als bei einer Gastfamilie, die über die Schule gesucht wird. Trotzdem kümmert sich die Schule auch um diese „homestays“ genauso wie um alle anderen und hilft, wenn es zu Problemen kommt oder wenn ein Gastfamilienwechseln erforderlich ist.
Was leider auch bei uns so war. Denn auch Mails im Vorfeld geben nur einen flüchtigen Eindruck. Ob die „Chemie“ zwischen Familie und Austauschschüler wirklich stimmt, stellt sich erst vor Ort heraus.

Eigentlich hätten am liebsten einen wirklichen „Austausch“ gehabt, also auch im Gegenzug ein Kind aufgenommen. Das scheint mit Neuseeland aber nur schwer realisierbar zu sein. Unsere Wunschvorstellung von der idealen Gastfamilie habe ich ja bereits in diesem Artikel beschrieben.

Was habt Ihr für Erfahrungen mit Euren Gastfamilien gemacht? Freue mich über Kommentare…

GASTARTIKEL: Erfahrungsbericht von Jana, Austauschschülerin an der Riccarton Highschool in Christchurch

Kia Ora!

Ich bin Jana, 15 Jahre alt, blond, mittelgroß, grünäugig und ich kann zwei Orte auf der Welt mein zu Hause nennen. Einmal gäbe es da Hannover, im Norden Deutschlands, da, wo der Himmel atmet. Es hat nur 4 Monate gedauert, mich in Neuseeland zu verlieben. 7 Monate verbringe ich insgesamt in Neuseeland, bis ich dann am 25. Januar wieder nach Deutschland fliegen werde. 79 Tage bleiben mir also noch, um Momente zu schaffen, die ich mein ganzes Leben in wunderbarster Erinnerung behalten werde.

Zusammen mit meiner japanischen Gastschwester, Ayano, die auch Austauschschülerin ist, und meinen Gasteltern Gail und Garry, lebe ich in einer sehr geräumigen, zweistöckigen Doppelhaushälfte in Christchurch, Hei Hei. Von meinem Zimmer aus kann ich die ‚hills‘ und den Bach vor unserem Haus sehen. Mein Bett habe ich mir ganz nah ans Fenster geschoben, sodass ich morgens den Sonnenaufgang und abends den Sternenhimmel betrachten kann. Mit dem Bus wohne ich etwa 10 Minuten von meiner Schule in Christchurch, Riccarton entfernt. Der Bus fährt alle halbe Stunde und auch direkt bis in die City, so ist man sehr mobil und unabhängig, was mir persönlich ziemlich wichtig ist. Meinen Austausch habe ich mit meinen Eltern selber organisiert, aber davon hat meine Momsi ja schon ausführlich berichtet.

Mit 3 weiteren deutschen, einem brasilianischen, einem amerikanischen sowie vielen asiatischen Austauschschülern besuche ich die Riccarton High School. (http://www.youtube.com/watch?v=no1xcHc7A5g) Eine Schule, die mich im Gegensatz an zu Hause eher mehr an einen Kur- und Entspannungsort erinnert. Meine Schule besteht aus mehreren kleinen Gebäuden, was ich wirklich mag. Zudem ist direkt neben meiner Schule die öffentliche und auch sehr moderne Bücherei, in der uns Schülern immer 3 abgetrennte Bereiche zum Lernen oder Entspannen angeboten werden. Ein Raum ist mit Computern ausgestattet, die man so gut wie zu jeder Zeit benutzen darf. RHS gefällt mir also wirklich gut und ich könnte eigentlich nur bemängeln, dass die Toiletten in einigen Gebäuden mal renoviert werden könnten, aber letztendlich gibt’s ja im Notfall immer noch dir Bücherei WCs, die immer sauber sind und fantastisch riechen. 😉

Unsere Schuluniform besteht aus einem blauen, eigentlich bis unter die Knie reichenden, Rock, den allerdings die meisten Schülerinnen hochkrempeln. Entweder Strumpfhosen in schwarz oder dunkelblau sowie Socken/Kniestrümpfe müssen getragen werden. Außerdem haben wir eine weiße Bluse und ein dunkelblaues Shirt, das darüber getragen wird, was man bei Hitzewallung aber auch gerne ausziehen darf. Bei den Jungen schaut’s nicht viel anders aus: weißes Hemd, dunkelblaues Shirt und eine blaue kurze, sowie eine lange Hose. Der jetzige 13. Jahrgang ist der letzte Jahrgang, in dem es lange Röcke für Mädchen gab. Schmuck wie Ketten oder Armbänder sowie auffälliger Haarschmuck und Ohrringe sind generell nicht gerne gesehen, nach ein paar Wochen an der Schule findet man aber meistens heraus, welche Lehrer das interessiert und welche nicht 😉 . Uhren sind übrigens erlaubt. Nagellack hingegen ist verboten, sei er in bunten, auffälligen Farben. Schwarze Schuhe müssen getragen werden und von der Schulleitung genehmigt werden. Ich finde es gut, dass es eine Schuluniform gibt, da man morgens dann nicht viel Zeit damit verbringen muss, was man anzieht und in der Schule alle gleich aussehen und somit niemand auf Grund der Kleidung ausgeschlossen wird. Was ich besonders cool finde, ist, dass wenn man nach der 13. Klasse die Schule verlässt, alle mit Edding Wünsche für’s weitere Leben auf die Bluse der Schuluniform schreiben. :) Außerdem kann man sich auch noch eine Collegejacke mit seinem eigenen Namen darauf bei der Schule kaufen bestellen und so hat man eine schöne Erinnerung.

An den ersten drei Tagen an der Riccarton High School wurden uns Regeln, Schuluniform und die Schule an sich gezeigt. Wir haben Tests gemacht, um besser eingestuft werden zu können und wurden bei Lehrern und unserem Dean (unser Stufenmentor) vorgestellt. Ich finde die Betreuung an unserer Schule wirklich gut, ich weiß immer genau, an wen ich mich bei welchem Problem wenden kann. Außerdem kommt die Schule auch auf uns zu und fragt uns, wie es uns gefällt, wie es in der Gastfamilie läuft, ob wir irgendwo Unterstützung oder Hilfe brauchen. In den kommenden drei Wochen, in denen die restlichen Schüler der Schule NCQA Examen schreiben macht die Schule mit uns viele kostenlose Trips und einer davon ist 5-tägig und geht an die Westküste. Darauf freue ich mich sehr :) .

Kontakt zu neuseeländischen Schülern ist schnell entstanden, weil man natürlich die neue Unbekannte aus einem weit entfernten Land ist. Ich hatte das Glück, gleich von einer meiner besten Freundinnen hier, Kelsey, in den Tech-Room mitgenommen zu werden. Wir sind dort eine Gruppe von etwa 20 Leuten, die sich an sonnigen Tagen auf’s Feld begibt und an kälteren, regnerischen Tagen im Tech-Room die Zeit verbringt. Dort haben wir die Möglichkeit einen Wasserkocher und eine Mikrowelle zu benutzen sowie Filme auf einer Leinwand zu schauen. Doch auch außerhalb der Tech-Rooms habe ich viele Freunde gefunden, die ich größtenteils durch verschiedene Unterrichtsfächer kennengelernt habe. Ich habe hier zwei neue beste Freunde, Jordan und Grady, dazugewonnen, die auch immer im Tech-Room sind. Zusammen mit ihnen habe ich schon so viel unternommen und erlebt.

Meine sechs Fächer in Neuseeland sind Drama (mein absolutes Lieblingsfach!!), Kunst, Technology: Food, Mathe, Englisch und Erdkunde. Jedes Fach ist auf seine eigene Weise interessant und spannend. Mir hat die Schule hier sehr viel Spaß gemacht, wo ich mich ja nicht viel anstrengen musste und somit auch keinen Druck hatte. Mein letzter Schultag war gestern und ich werde es sehr vermissen zur Schule zu gehen und all die lieben Menschen täglich zu sehen!

Es gefällt mir extrem gut an meiner Schule, ich würde sie – glaub‘ ich – mit der Schulnote 1- bewerten. Die Schulzeiten sind sehr angenehm, Montag bis Mittwoch und Freitag beginnt die Schule und 8:30 und endet um 3 und Donnerstag beginnt die Schule um 9:30 und endet um 2:30. Das heißt: jeden Tag 5 Fächer und am Donnerstag nur 4. Davon kann ich in Deutschland ja nur träumen. Das Klima in der Klasse ist sehr entspannt und Lehrer erklären viel vielfältiger als in Deutschland. Man kann sich bei einem Fach für eine Stunde entschuldigen lassen, wenn man für ein anderes Fach noch dringender etwas arbeiten muss. Nach der Schule und in den Ferien werden Übungsstunden von den Lehrer angeboten, sodass man zusammen mit ihnen den Stoff, den man nicht verstanden hat, für die Examen nochmal wiederholen kann. Das fände ich in Deutschland auch prima, würde es so etwas geben. Ganz besonders mag ich auch das Assembly jeden Mittwoch. Dabei kommen Jahrgang 11, 12 und 13 zusammen und es wird von verschiedenen Menschen der Schule berichtet, was so geschehen ist und was demnächst passieren wird. Auch wird man für besonderen Einsatz gelobt und geehrt. Das Assembly ist immer sehr interessant und lustig, vor allem wenn neue Projekte oder Filme (in Drama zum Beispiel) vorgestellt worden. Manchmal kommen auch Bands und spielen, so wie ‚Moorhouse‘ vor einem Monat. :)

Ich hoffe mit dem Blogartikel ein bisschen weitergeholfen zu haben. Für Fragen steh ich selbstverständlich jeder Zeit bereit :) – gern auch als Kommentar zu diesem Artikel.

Alles Liebe, Jana

GASTARTIKEL: Erfahrungsbericht von Finnja, Austauschschülerin am Rodney College in Wellsford

Hallo an alle,

ich heiße Finnja, bin 16 Jahre alt und komme aus dem Norden von Deutschland. Ich bin nun schon seit fast 4 Monaten in Neuseeland (Nordinsel) und werde bis zum 28. April hier bleiben. Also ich werde insgesamt neun Monate in diesem wunderschönen (manchmal aber auch echt langweiligen :D) Land verbringen.

Ich lebe zusammen mit meiner Gastmutter Sandy, meinem Gastvater Ron, drei Hunden (Sky, Ruby und Gizzmo), einer Katze (Ruffles), Pferden, Kühen und Schafen in Wellsford. Wellsford ist ein kleines Dorf, welches ca. 1 Stunde von Auckland entfernt liegt.
Ich bin mit der Organisation Eurovacances hier in Neuseeland. Jedoch kann ich eigentlich nicht viel zu meiner Organisation sagen, da hier die Schule für mich verantwortlich ist und daher Eurovacances eigentlich nicht viel macht.

Ich gehe hier zum Rodney College (http://www.rodneycollege.school.nz/), auf dem ca. 350 Schüler sind, also eine ziemlich kleine Schule im Gegensatz zu deutschen Schulen :D. Hier ist es einfach so, dass jeder jeden kennt in der Schule, was am Anfang echt seltsam war, weil alle genau wussten, wer neu ist und man sich dann ziemlich angestarrt gefühlt hat, aber jetzt ist es besser ;). Ich gehe in Year 12 (in Deutschland habe ich Jahr 10 abgeschlossen und werde, wenn ich zurück gehe noch 2 weitere Jahre zur Schule gehen), habe aber zwei Fächer (Hospitality und PE) in Year 11, weil ich ganz am Anfang Year 11 war. Meine anderen Fächer sind Outdoor Education, English, Maths und Geo, welche ich in Year 12 habe. Ich hatte eigentlich erst Fotografie anstatt Geo, aber das war eher wie Kunst und nichts mit fotografieren oder so, aber habe ich gewechselt und da blieb nur Geo übrig (leider :D).
Ich konnte mir die Schule aussuchen und hatte die Wahl zwischen 3 Schulen in Neuseeland (Rodney, Hastings Girls High School und eine andere, hab den Namen vergessen). Meine Entscheidung fiel dann aufs Rodney College, da meine Organisation meinte, die Chance in eine Familie mit Pferden (und somit reiten) zukommen, sei dort am größten und da ich mein Hobby nicht aufgeben wollte, habe ich Rodney gewählt. Ach ja, ein anderer Grund war noch das Thema andere Internationals. Es hieß Rodney hatte noch nicht viele und nur so 2-3 Deutsche. Ja, das war dann nicht ganz richtig – wir waren als ich gekommen bin über 20 Internationals (Chile, Japan, China, Brasilien, Deutschland) und 7 Deutsche oder so. Ist eigentlich nicht so gut, weil ich an eine Schule wollte mit kaum Deutschen und wenig Internationals, aber viele sind jetzt gegangen und es ist okay. Mit weniger würde es vielleicht besser sein, aber es ist okay.

Am ersten Tag wurden wir alle ganz nett empfangen und uns wurde die ganze Schule gezeigt. Dann wurden wir in Gruppen eingeteilt und die einen haben ihre Schuluniform bekommen und die anderen durften ihre Fächer wählen. Insgesamt sind die Betreuer der Internationals sehr nett und man kann gut zu denen gehen, wenn irgendetwas ist. Zudem hat man als International hier ziemlich Vorteile :D. Man kann das Schulgelände jede Lunchtime Pause verlassen, was eigentlich schwierig ist für andere die Erlaubnis zu bekommen. Man darf alle Ausflüge mitmachen und es wird allgemein alles nicht ganz so streng gesehen mit uns :).

Der Kontakt zu den neuseeländischen Schülern ist eigentlich ganz gut. Sie sind total offen und reden mit einem und sind total nett. Es ist schon schwer richtige feste Freundschaften zu bilden, weil die sich halt schon alle total lange kennen und alle ihre besten Freunde haben, aber trotzdem schließen die einen mit ein und alles.

Nun zur Schuluniform. Man kann sie gebraucht oder neu kaufen, was gut ist, weil man somit die Entscheidung hat zwischen viel Geld ausgeben oder wenig. Die Uniform besteht aus einem dunkelblauen Rock (eigentlich knielang), Strumpfhose (wenn man möchte), schwarze Lederschuhe oder Römersandalen (im Sommer, man kann aber weiterhin die Lederschuhe tragen), weiße oder blaue Bluse (kommt auf das Jahr an) und ein dunkelblauer Pullover oder Jacke. Zudem kann man noch jeden möglichen Schnick Schnack kaufen wie Shorts, Blazer, Krawatte etc. Ich werde mir noch Shorts kaufen, weil ich nicht ohne Strumpfhose einen Rock tragen will im Sommer und mit ist es mir zu warm :D. Ich habe den Rock, eine Bluse und den Pullover neu gekauft, da ich die Sachen ja 9 Monate tragen werden und mit nach Deutschland dann nehmen will. Meine Gastmutter hatte noch 2 andere Blusen von den Internationals vor mir, so dass ich die auch trage. Ich denke, ich werde auch eine neue Shorts und keine gebrauchte kaufen, ich mag den Gedanken einer neuen irgendwie lieber, aber wie gesagt, man hat die Möglichkeit gebrauchte zu kaufen, was ich sehr gut finde! Mir gefällt die Schuluniform eigentlich ziemlich gut, wenn ich andere im Gegensatz dazu sehe :D. Unsere ist schön schlicht und hat keine auffälligen Muster oder Farben.

An meiner Schule gefällt mir, dass es mehr Spaß macht als in Deutschland und die Lehrer eher die Kumpels sind und nicht so streng wie in Deutschland. :) Nicht so gut finde ich, dass sie es langsam mit der Anzahl der Internationals übertreiben und sie könnten eventuell etwas mehr für uns anbieten.
Alles in allem würde ich meiner Schule als Schulnote eine 2 geben (wenn man nur die Schule sieht und nicht den Ort drumherum). Ich würde jedenfalls jedem raten, der nach Neuseeland geht, geht lieber in ein bisschen größeren Ort, weil wenn man auf dem Land wohnt, dann ist es wirklich Land und nichts darum herum! Also es kann ziemlich langweilig werden, wenn die Gasteltern nichts mit einem unternehmen.

So, dass wars dann auch schon mit meinem Bericht. Hoffe es gefällt euch und wenn ihr Fragen habt, einfach einen Kommentar oder eine E-Mail an mich über gastautor@schuljahrneuseeland.de schreiben.

Liebe Grüße an alle, Finnja.

Die ideale Gastfamilie

Wir hatten uns als Ideallösung eigentlich einen wirklichen Austausch vorgestellt, bei dem unser Kind von einer Familie aufgenommen wird und wir im Gegenzug auch ein Kind der Familie bei uns haben.

Denn aus unserer Sicht sprachen ein paar gute Gründe dafür:

  • kein zusätzlicher finanzieller Aufwand für die Gastfamilie, weil gegenseitig für Unterkunft und Verpflegung gesorgt wird
  • Platz im leeren Kinderzimmer
  • eine interessante Erfahrung für die ganze Familie einem Gastkind aus Neuseeland für eine begrenzte Zeit ein Zuhause zu geben
  • gemeinsame Unternehmungen

Aber: in Neuseeland scheint es nur wenige Schüler zu geben, die an einem Austausch nach Europa/Deutschland Interesse haben. So haben wir zwar eine Gastfamilie für unsere Tochter gefunden, aber keine, die auch ihr Kind zu uns schicken wollte.

So wie wir uns das Zusammenleben mit einem ausländischen Gastkind in unserer Familie vorgestellt haben, so war auch unsere Vorstellung der „idealen“ Gastfamilie für unsere Tochter:

  • herzliche Aufnahme
  • echtes Interesse
  • Familienanschluss
  • gemeinsame Unternehmungen
  • Land, Leute und Sprache näher bringen
  • eigenes Zimmer
  • angemessene Verpflegung
  • auf das Kind achten

Durch die Selbstorganisation besteht außerdem die Möglichkeit, sich vor dem Austausch über Mails und Skype schon etwas kennenzulernen. Der genaue Ort ist frühzeitig bekannt, so dass sich der Austauschschüler schon über die Umgebung und die Möglichkeiten dort informieren kann. Und für die Eltern ist es einfach ein beruhigendes Gefühl, zu wissen wohin und vor allem zu wem das eigene Kind kommt.

Doch wie finde ich so eine ideale Gastfamilie? Um es vorweg zunehmen: schwierig. Uns ist es das auch nur teilweise gelungen. In meinem nächsten Artikel werde ich verschiedene Möglichkeiten vorstellen, eine gute Gastfamilie zu finden. Und – was noch wichtiger ist – warum es gar nicht so schlimm sein muss, wenn die Gastfamilie doch nicht so ideal ist wie erhofft.

Halbzeit!

Drei Monate ist unsere Tochter nun schon in der Ferne und somit ist die Hälfte ihrer Zeit in Neuseeland bereits vorbei. Und wir fangen schon an, uns darauf zu freuen, dass sie bald wieder zuhause bei uns ist.

Zeit für eine Zwischenbilanz
Der Abschied ist uns Eltern sehr schwer gefallen. Aber unsere Tochter hat sich schnell gut eingelebt und Kontakte zu ihren Mitschülern aufgebaut, so dass sich die Aufregung nach dem Abflug schnell gelegt hat. Wir leben also hier ganz beruhigt und ohne Sorgen unser Alltagsleben weiter. Natürlich ist es merkwürdig, dass ein Kinderzimmer plötzlich unbewohnt ist. Ich kaufe immer noch zu viel ein und koche zu viel, das Haus ist irgendwie leerer und ruhiger als sonst und beim Essen sind die Gespräche weniger lebhaft. Jana’s jüngerer Bruder hat momentan quasi Einzelkindstatus – alle Aufmerksammkeit ist auf ihn gerichtet, was ihm gar nicht so behagt. Aber ein Teenager weniger im Haus bedeutet auch weniger Diskussionen, weniger Unordnung, weniger Wäsche, usw. – ich bin sicher, die meisten Eltern können hier auch noch einiges ergänzen. Insgesamt ist einfach weniger Leben in der Bude!

Live dabei
Der Schüleraustausch ist für unsere gesamte Familie spannend. Wir sind über Facebook, WhatsApp und Skype viel in Kontakt, anfangs haben wir sogar gewitzelt, dass wir uns mehr mit unserer Tochter austauschen und unterhalten, als wenn sie zu Hause ist. Sogar die Grosseltern schreiben Mails und skypen, obwohl sie normalerweise der Computertechnik eher skeptisch gegenüber stehen. So ist die ganze Familie auch irgendwie live dabei. Gerade eben hat Jana über Facebook begeisterte Nachrichten von ihrem Tag geschickt. Sie ist im Drama-Kurs und heute war die Aufführung des Stückes, für das viel und intensiv geprobt wurde. Unsere Tochter musste relativ viel Text lernen. Stelle ich mir nicht ganz einfach vor, in einer Fremdsprache in einem Theaterstück mitzuspielen. Aber alles hat wohl prima geklappt und so ist die Begeisterung gross. Etwas bedauere ich schon, dass ich nicht dabei sein konnte, aber ich bin auch sehr stolz auf unsere Tochter. Ich hätte mir das alles in ihrem Alter nicht zugetraut.

Es gab auch Turbulenzen…
…in den ersten drei Monaten, denn bei ihrer ersten Gastfamilie hat sich Jana nicht richtig wohl gefühlt. Uns war das auch schon aufgefallen, da wir sie (ausserhalb der Schulzeit) jederzeit erreichen konnten und sie meist allein auf ihrem Zimmer war. Es gab keine gemeinsamen Mahlzeiten, keine gemeinsamen Unternehmungen, also nicht gerade das, was wir uns so als warmherzige Gastfamilie vorgestellt hatten. Als Jana dann nach knapp zwei Monaten den Wunsch geäussert hat, die Gastfamilie zu wechseln, haben wir uns an die Schule gewandt. Der Kontakt zur Schule ist total unkompliziert. Unser Ansprechpartner antwortet schnell auf jede E-Mail und kümmert sich sofort. So hat die Schule auch sehr schnell eine andere Gastfamilie für Jana gefunden und eine Lehrerin hat ihr beim Umzug geholfen. Innerhalb von 10 Tagen konnte Jana wechseln. Dadurch war das auch für uns unproblematisch und wir haben uns keine Sorgen gemacht. Jetzt ist Jana bei einem kinderlosen Ehepaar, die schon eine japanische Austauschschülerin haben, und dort fühlt sich unsere Tochter sehr wohl. Über das Thema Gastfamilie/Gastfamilienwechsel werde ich in einem meiner nächsten Artikel noch genauer berichten.

Wir sind also bislang alle glücklich und zufrieden mit dem Auslandsaufenthalt unserer Tochter. Sie fühlt sich wohl, genießt ihre Zeit in Neuseeland und kommt auch mit Situationen, die nicht glatt laufen, gut zurecht. Und wir machen uns auch keine Sorgen, sondern freuen uns auf jeden Chat und jedes Telefonat mit Jana. Nächsten Monat werden wir das Zimmer unserer Tochter renovieren. Ist die beste Gelegenheit, die Schränke sind leer, nichts liegt auf dem Boden rum. Wir warten nur noch auf die Farbvorgaben aus Neuseeland… Aber ich bin auch froh, dass wir uns für ein halbes Schuljahr entschieden haben. Das ist ein überschaubarer Zeitraum und wir freuen uns schon darauf, dass sie bald wieder nach Hause kommt.